Jugend - das Rückgrat des Vereins
Über die Nachwuchsarbeit des Musikvereins
Ein Musikverein, wenn er seine Arbeit ernsthaft betreibt, muß ständig um die Ausbildung der Jugend bemüht sein. Sie ist die Zukunft des Vereins. Dies wurde beim Musikverein "Alpenblick" Willaringen frühzeitig erkannt, und so kann man heute nicht über mangelndes Interesse des Nachwuchses klagen. Seit Jahrzehnten hat er es sich zur Maxime erklärt, die Jugend fachgerecht auszubilden. Doch nicht nur eine fundierte Ausbildung zu vermitteln, sondern auch das soziale Zusammenwachsen in der zerstreuten Altgemeinde mit ihren 6 Ortsteilen ist ein großes Anliegen des Vereins. Jugendkapelle und Zöglingsausbildung haben seit 1984 ihren festen Platz im Musikverein und die Erfolge und das Interesse geben dem eingeschlagenen Weg recht.
Schon vor 1973 wurden immer wieder Zöglinge ausgebildet, die teilweise noch heute im Verein spielen. Diese Arbeit leistete der damalige Dirigent (später Ehrendirigent) Theodor Thoma bei den Blechbläsern, sowie Josef Lütte und Helmut Werner bei den Klarinetten, die damals die einzigen Holzblasinstrumente in vielen Musikvereinen waren. 1973 wurde Dirigent Josef Klein verpflichtet, der seinerzeit die Jugendkapelle Brombach (bei Lörrach) dirigierte, und deshalb schon entsprechende Erfahrung in der Jugendarbeit mitbrachte. Durch gezielte Nachwuchsarbeit wuchs der Gesamt-Verein von ca. 25 Aktiven auf zeitweise über 90 Spielerinnen und Spieler an. Dabei ist es auch ein Verdienst der jeweiligen Vorstandschaft, dass die Bemühungen des Dirigenten finanziell und ideell unterstützt wurden. Seit dem Jahre 1973 wurde das Amt des Jugendvertreters eingerichtet und wenig später auch als Amt mit Stimmrecht in der Vorstandschaft in der Satzung verankert.
Die Jugendkapelle
Mit dem Aufschwung der Jugendkapelle ist der Name Hubert Ücker, der frühere Dirigent des Nachwuchsklangkörpers untrennbar verbunden. Hubert Ücker, seinerzeit Trompeter, späterer Posaunist und heutiger Baritonist konnte - als damals 18-jähriger - 1980 seine Dirigentenprüfung erfolgreich abschließen und bereits 1984 löste er den altershalber ausscheidenden Ehrendirigenten Theodor Thoma ab. Die Jugendkapelle Willaringen wurde gegründet und Hubert Ücker und Isolde Goldmann waren bzw. sind seither Dirigent derselben. Sie tritt bei Platzkonzerten und Anlässen bei anderen Vereinen und bei eigenen Festen an die Öffentlichkeit und die damals 26 Jungen und Mädchen hielten sich beim Spiel fit und bereiteten sich auf das Mitwirken im aktiven Klangkörper vor. Zum 10-jährigen Bestehen im Jahre 1994, musizierten 32 Nachwuchsmusiker in der Jugendkapelle, heute sind es 47.
Glanzvolle Auftritte in jüngerer Zeit bestritt die Jugendkapelle 1988 bei einem Doppelkonzert mit dem Freiburger Jugendblasorchester in Willaringen, 1990 beim Jugendkapellentreffen beim Verbandsmusikfest in Bernau, 1993 beim Wertungsspiel in Wutöschingen sowie beim 75-jährigen Jubiläum des Blasmusikverbandes Hochrhein in Dogern (Mai 1995). Dazu kommen ca. 5 bis 10 Auftritte jährlich bei anfragenden Vereinen und Organisationen. Zur Völkerverständigung trugen die Auftritte vor französischen Schülern im Haus Wickartsmühle der Arbeiterwohlfahrt bei. Im Jahre 1993 stellte sich die Jugendkapelle in einem Wertungsspiel in Wutöschingen einer unabhängigen Jury beim Jugendkonzert des Blasmusikverbandes Hochrhein vor. Sie erhielt in der Mittelstufe einen "Ersten Rang" zuerkannt. Dies war die beste Wertung des Tages bei einem Gesamtorchester. Bei der gleichen Veranstaltung erhielt ein Flötenquartett (Dorothea Käser, Arina Gerspach, Andrea Bäumle, Carola Bäumle; Leitung Marianne Ücker) einen "Ersten Rang mit Auszeichnung" und ein Trompetentrio (Andrea Albiez, Tanja Bächle, Brigitte Arzner; Leitung: Bernhard Ücker) einen "Ersten Rang" zuerkannt. Alle -außer Marianne Ücker- waren ebenfalls Spieler der Jugendkapelle. Seit 1994 ist die Jugendkapelle formal selbständig unter dem Dach des Musikvereins "Alpenblick". 1995 bestritt sie erstmals alleine das Weihnachtskonzert des Musikvereins "Alpenblick". Der konsequente Weg, eigenen Nachwuchs heranzubilden und zu befähigen, die erworbenen musikalischen Fähigkeiten und Grundlagen weiterzugeben, zahlte sich im Laufe der Jahre aus. Durch fundierte Nachwuchsarbeit konnten viele Leistungsprüfungen des Blasmusikverbandes Hochrhein erfolgreich abgelegt werden. So wurden seit 1978 von den Jungmusikern 61 Mal das Leistungsabzeichen in Bronze, 38 Mal in Silber und 2 Mal in Gold abgelegt. Dies sind insgesamt 101 Jungmusiker-Leistungsabzeichen von 1978 bis 1995.
Hubert Ücker hat viel seiner ohnehin knapp bemessenen Freizeit in den Klangkörper investiert. In seinen letzten Jahren wurde er dabei tatkräftig von seiner "Vize", Isolde Arzner, unterstützt. Logischerweise übernahm sie 1997 die orchesterale Eingliederung der Nachwuchsspieler und leitet seither die Jugendkapelle.
Das Zöglingsorchester
Seit 2001 wird versucht, die Zöglinge bereits vor dem Eintritt in die Jugendkapelle im Orchesterspiel zu unterrichten, um Ihnen dort den Start zu erleichtern. Im Rahmen der Zöglingsorchester-Proben werden dazu Ausbildungsinhalte vermittelt, die in den kleinen Ausbildungsgruppen nicht oder nur bedingt behandelt werden können.
Das Zöglingsorchester existiert nicht ständig, sondern wird wenige Wochen vor seinen Auftritten neu gebildet. Somit ist dem Orchester auch kein fester Dirigent zugeordnet, er wird jedesmal neu bestimmt. Bisher haben sich in dieser Rolle Benjamin Grass, Gisela Klein, Josef Klein und Markus Klein eingebracht. Da die Besetzungen des Orchesters meistens keiner Standardbesetzung entsprechen, werden die Noten oft selbst arrangiert. Die Auftritte finden am internen Zöglingsvorspiel mit Abschluss-Hock vor den Sommerferien und seit 2003 auch öffentlich am Jahreskonzert statt. In der Regel werden ca. 3 Stücke gespielt.
Musiker des jeweiligen Orchesters sind die Zöglinge, die zur Zeit ausgebildet werden. Der Schwierigkeitsgrad der Stücke wird dem Leistungsstand angepasst. Daraus resultiert, dass im jeweils zweiten Ausbildungsjahr schwierigere Stücke dargeboten werden als im ersten. Das Ziel ist in jedem Fall, dass die Zöglinge die Hauptverantwortung selbst tragen und erfolgreich meistern.